Selbst Heu von bester Qualität kann bei empfindlichen Pferden zu gesundheitlichen Problemen führen. Denn Heu ist ein Naturprodukt, das grundsätzlich Staub enthält. Wer schon einmal Heu transportiert oder umgeschichtet hat, weiß, wie staubig die Luft dadurch werden kann. Staub kann durch Mikroorganismen belastet werden, die für Pferde unangenehm sind. Ungünstige Wetterverhältnisse bei Ernte und Lagerung von Heu können Schimmelpilze, Milben und Bakterien begünstigen. Feuchtes oder schnell gepresstes Heu ist besonders anfällig. Staub kann die Lunge reizen und Allergien auslösen. Schimmelpilze, Bakterien und andere Mikroorganismen können Krankheiten verursachen oder verschlimmern.
Heu bedampfen bedeutet, das Heu auf eine hohe Temperatur zu erhitzen. Dadurch wird der Staub im Heu gebunden und schädliche Mikroorganismen wie Bakterien werden zu einem sehr hohen Anteil abgetötet. Dies hilft Pferden, die bereits unter Atemwegsproblemen und Dämpfigkeit leiden.
Die Verwendung von bedampftem Heu hat noch weitere Vorteile. Laut einer Studie von Kentucky Equine Research kauen Pferde bedampftes Heu intensiver als ungedampftes. Dadurch wird die Speichelproduktion verstärkt, was den empfindlichen Magen der Pferde vor Magensäure schützt.
Durch das Bedampfen werden schädliche Stoffe zerstört,
aber die wertvollen Nährstoffe wie Kalium, Magnesium und Natrium
bleiben erhalten.
Obwohl das Bedampfen von Materialien zweifellos einige Vorteile bringt, sollte man auch die möglichen Nachteile nicht außer Acht lassen.
Es gibt einige Nachteile, die beim Bedampfen von Heu zu beachten sind. Zum einen werden Proteine im Heu verändert, die im Dünndarm des Pferdes nicht mehr optimal verwertet werden können. Dies kann dazu führen, dass Pferde, die mit bedampftem Futter gefüttert werden, weniger Proteine aufnehmen als Pferde, die mit ungedämpftem Heu gefüttert werden. Um einen möglichen Proteinmangel zu vermeiden, ist es wichtig, diesen tierärztlich überprüfen zu lassen und gegebenenfalls proteinreicheres Futter zuzuführen. Ein weiterer Nachteil ist der Verlust wasserlöslicher Kohlenhydrate, welcher bei schwerfuttrigen Pferden zu Mangelernährung führen kann. Daher ist es ratsam, bei diesen Pferden eine Rationsberechnung durchzuführen und gegebenenfalls zu füttern, um eine ausreichende Nährstoffversorgung zu gewährleisten. Bevor man sich also für das Bedampfen entscheidet, sollte man sich zunächst mit der Funktionsweise vertraut machen und die Vor- sowie Nachteile abwägen.
Wie
funktioniert ein Heubedampfer und warum ist er nützlich?
Ein Heubedampfer arbeitet nach dem Prinzip, heißem
Wasserdampf zuzusetzen, um Staubpartikel zu binden und schädliche
Stoffe im Heu abzutöten.
Doch wie genau funktioniert das Bedampfen?
Ein Heubedampfer besteht aus einem Heubehälter, der dicht verschlossen werden kann, einem Dampfverteilsystem, das den heißen Dampf an alle Stellen des Heus bringt, einem Dampfgenerator oder Wasserkocher, der den Wasserdampf erzeugt und ihn über einen Schlauch an das Dampfverteilsystem anschließt, sowie einem Thermometer zur Anzeige der Behältertemperatur. Die Menge an Heu, die in den Behälter gefüllt wird, variiert je nach Gerät und Bedarf. Nach dem Befüllen wird der Bedampfungsprozess gestartet, bei dem der Wasserdampf erhitzt wird und sich im Heubehälter verteilt. Die Dauer des Bedampfens kann zwischen 30 Minuten und 2 Stunden betragen. Nach dem Bedampfen muss das Heu vorsichtig, gegebenenfalls mit Handschuhen, entnommen werden, da es sehr heiß ist. Es ist wichtig, das bedampfte Heu innerhalb von 24 Stunden zu verfüttern. Es ist entscheidend, das Wasser auf eine hohe Temperatur zu erhitzen, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Wenn die Temperatur zu niedrig ist, können sich Keime in der feuchten Umgebung vermehren, was vermieden werden sollte.
Wie viel Zeit sollte das Heu mit Dampf behandelt werden?
Es ist äußerst wichtig, dass das Heu für mindestens 10 Minuten mit einer hohen Temperatur bedampft wird, um Bakterien, Pilze und andere schädliche Mikroorganismen effektiv zu eliminieren. Der Bedampfungsprozess kann variieren und dauert in der Regel zwischen 30 Minuten und 2 Stunden, abhängig von der Menge des Heus, dem Bedampfungsgerät und der gewünschten Feuchtigkeit des Heus.
Ist es möglich, bedampftes Heu einige Zeit aufzubewahren?
Ja, das bedampftes Heu kann bis zu 24 Stunden lang aufbewahrt werden, ohne dass der Keimgehalt signifikant ansteigt. Es ist jedoch ratsam, das Heu so schnell wie möglich zu verfüttern, da das Risiko einer Keimvermehrung mit der Zeit steigt. Eine zeitnahe Fütterung verringert dieses Risiko erheblich.
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